Mittwoch, 18. April 2012

Sind unsere Medien wirklich gleichgeschaltet ?

Der Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass hat in Reaktion, auf die Kritik seines israel-kritisches Gedichtes "was gesagt werden muss" festgestellt, dass die Presse fast gleichgeschaltet ist. Hierfür gab es sofort von allen Seiten Kritik. Viele dieser Kritiker haben jedoch nicht mal eine eigene Überlegung angestellt, ob da nicht vielleicht doch etwas dran ist. Zum einen hat Günter Grass nur von fast gleichgeschaltet gesprochen, was schonmal einen Unterschied zu einer reinen Gleichschaltung darstellt. Andererseits sollte bedacht werden, dass viele Medien ungefiltert Presseerklärungen der Bundesregierung übernehmen. So war zum Jahreswechsel überall zu lesen, dass ab 2012 der Arbeitnehmer-Pauschbetrag auf 1000 Euro steigt. Diese stimmte zwar nicht, da der Pauschbetrag bereits 2011 angehoben wurde, aber trotzdem hat das Bundesministerium für Finanzen dies als erneute Steuersenkung den Bürgern verkauft. Und die Medien - insbesondere die Springerpresse - gab das natürlich 1:1 weiter.  Nun drängt sich dem unbefangenen Durchschnittsbürgers durchaus die Frage auf, ob die Presse das aus gutglauben nicht gemerkt hat, oder ob die tatsächlich zu Propagandazwecken benutzt wurde. Auf jeden Fall haben sich die Medien bereitwillig einspannen lassen.
Zurück zu Günter Grass. Er hat die Politik des Staates Israel kritisiert. Dies muss sich jedes Land gefallen lassen. Auch die BRD wird ständig von irgend jemandem kritisiert - so what. Aber es wird gleich die Moralkeule ausgepackt - wie kann man denn als Deutscher Israel kritisieren ? Ja, man kann. Israel ist zur Zeit von der Qualität des Unrechtes mit dem Dritten Reich vergleichbar. Da wird Friedensaktivisten, die auf die katastrophale Lage in Palästina hinweisen wollen, die Einreise verweigert. Zudem ist Israel in Besitz von Atomwaffen und gilt nicht umsonst als Pulverfass im nahen Osten. Und dafür muss so ein Land und deren Regierung mit Kritik leben. UN-Resolutionen scheitern ja regelmässig an deren Protektor, den USA. Und wenn Günter Grass vor dem 3. Weltkrieg warnt, dann hat er Recht. Und das musste gesagt werden. Vielmehr hätten die Medien das Gedicht übernehmen und auch den Sinn erkennen sollen. Aber die Presse entscheidet ja immer: in dubio pro Israel.

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